EICHER – Firmengeschichte

Chronologische Rückblende:

1901 Josef Eicher, der Vater der späteren Fabrikanten Josef und Albert, gründet in

Forstern eine Reparaturwerkstätte für landwirtschaftliche Maschinen.

1906 Geburtsjahr von Josef Eicher

1907 Geburtsjahr von Albert Eicher

1932 Übernahme der Vertretung für Opel Automobile

1934 Bau eines Mähautos für die Landwirtschaft. Ein Personenwagen wurde mit einem Seitenmähwerk ausgerüstet.

1935 Erste Versuche mit Schlepperbau! Konstruktion eines Dreiradschleppers.

1936 Montage des ersten Eicher - Vierradschleppers mit einem 20 PS starken Deutz Dieselmotor.

1937 Erstmals ist Eicher als Schlepperhersteller auf der DLG - Ausstellung in München mit zwei Traktoren vertreten. Diese finden beim Publikum eine gute Resonanz.

1938 Erster 22 PS - Schlepper wird gebaut, wiederum mit Deutz Dieselmotor.

1941 Gründung einer offenen Handelsgesellschaft. Von da an firmiert die Firma unter „Gebrüder Eicher Traktorenbau“.

1942 Kriegsbedingte Einstellung der Schlepperproduktion mit den üblichen Motoren für Flüssigkraftstoffe. Dafür Aufnahme des Baus von Holzgas-Schleppern mit Einheitsgeneratoren.

Der 1000. Schlepper verlässt bereits das Werk.

1942 1945 - Die Firma wird als Rüstungsbetrieb verpflichtet.

1945 Nach Kriegsende wird die Schlepperproduktion wieder aufgenommen, zunächst mit dem Typ 22 mit eingebauten Deutz Motor und ZF Getriebe.

1948 Eicher entwickelt einen luftgekühlten Motor mit Direkteinspritzung und stellt einen ersten Schlepper mit diesem eigenen Dieselmotor vor und zwar den Typ ED16/I - 16 PS. Mit dem Serienstart geht Eicher weltweit als absolut erster Traktorenhersteller mit einem luftgekühlten Dieselmotor und Direkteinspritzung in die Geschichte ein. Herr Josef Eicher wird dafür geehrt und mit der Max Eyth Medaille ausgezeichnet.

1949 Auslieferung des 1500. Schleppers

1950 In diesem Jahr wird bereits der 2000. Schlepper produziert.

1951 Der 5000. Schlepper verlässt das Werk. Eicher erwirbt die Anhängerfabrik „Famag“ in Dingolfing, die in der Folge zum Eicher - Werk II ausgebaut wird.

1953 Vorstellung des ersten Geräteträgers vom Typ „Eicher Kombi“ aus dem Werk Dingolfing.

Josef und Albert Eicher erhalten das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

Inzwischen wurde der 20.000. Eichertraktor produziert und verlässt das

Haus.

1954 Mit dem Bau des Eicher - Rekordladers in Dingolfing wird eine sensationell wegweisende, erste maschinelle Futter- und Heueinbringung möglich, was insbesondere

bei den Grünlandbetrieben im In- und Ausland einen enormen Nachfrageboom auslöste. Der anfänglich seitliche Rechen wurde 1960 von einer Pick up abgelöst. Auch die gefertigten Stückzahlen erreichten mit zigtausenden Einheiten Rekordwerte.

1955 Der Eicher - Geräteträger geht in Serie. Ebenso kommt als Typ ED 22 A der erste Allrad - Schlepper auf den Markt. Das Herzstück ist ein luftgekühlter 22 PS Einzylinder Dieselmotor aus der Fabrik in Forstern.

1956 Eicher baut den 30.000. Schlepper. Der kleine Geräteträger „Muli“ mit 13 PS Hatzmotor wird gefertigt. Mitte des Jahres kommen die Dreipunkt - Eicher - Federstahlpflüge

als Beet- und Winkeldrehpflüge auf den Markt. Die Besonderheit liegt darin,

dass die Pfluggrindeln je nach Ausführung aus 3 bis 5 hochelastischen Federstahlblättern bestehen und dadurch die Vibrationskräfte erhöhen und somit beste Krümelung und weniger Zugkraftbedarf bewirken. Auch bei steinigen Böden zeigen sich die federnden Grindel als sehr stabil und außergewöhnlich gut belastbar.

Auch eine zusätzliche Steinsicherung ist alternativ möglich und trägt dazu bei,

größtmögliche Sicherheit gegen Schäden zu gewährleisten.

1957 Mit dem Typ ED 60 baut Eicher erstmals einen großen Schlepper mit 60 PS / Dreizylinder luftgekühlten Motor aus der eigenen Fertigung.

1958 Überarbeitung der Traktorenpalette. Die so genannte „Raubtierreihe“ wird vorgestellt, beginnend mit dem 19 PS Panther und 25 PS Tiger, dabei kommt der neu entwickelte Eicher luftgekühlte Zweizylinder EDK - Motor (Eicher- Diesel-Kurzhub) zum Einbau.

1959 Der bislang größte Allrad - Schlepper ED 42 / 42 PS mit vier gleich großen Rädern wird gebaut. Zeitgleich ergänzt der von der Kundschaft sehr gut angenommene „Königstiger“ 35 PS mit luftgekühlten, Dreizylinder-Eichermotor , die Raubtierreihe.

1960 Die Produktion der Allrad - Schlepper mit vier gleich großen Rädern wird eingestellt.

Es läuft der erste Schmalspurschlepper, der 28 PS starke „Puma“ ES 200 vom

Band. Eicher wird damit Vorreiter zur Herstellung eines leistungsstarken Weinbergtraktors.

1961 Mit einem Rüben- und Kartoffelvollernter, im Schnellwechsel-Gerätesystem aufgebaut auf den Eicher-Geräteträger, stellt die Firma als deutschlandweite Neuheit,

praktisch den aller ersten selbstfahrenden Vollernter vor.

1962 Die Raubtierschlepperreihe wird überarbeitet. Allrad - Schlepper kommen wieder ins Programm. Auf der DLG präsentiert Eicher den LKW - Transporter „Farmexpress“, der als sog. Schnelltransporter für die Landwirtschaft gedacht ist.

1964 Der „Agrirobot“, ein fahrerloser Motorpflug wird als Prototyp vorgestellt. Erster

Geräteträger mit Dreizylinder - Eichermotor und die so genannten „Siegerklassepflüge“ kommen ins Programm. Diese neue Pfluggeneration ist in der Landwirtschaft bislang einmalig, denn mit der Schnittwinkelverstellung gleichzeitig aller Pflugkörper, kann man während des Arbeitens vom Schleppersitz aus die Arbeitsbreite regulieren. Insbesondere bei Hanglagen lässt sich damit auch der Abtrifft wirksam entgegen wirken sowie mit der variablen Arbeitsbreite der Zugkraftbedarf dem Schlepperleistungsvermögen anpassen.

1965 Im Oktober dieses Jahres wird der 100.000. Eicher - Schlepper ausgeliefert. Der Mammut HR mit stufenlosen Getriebe geht in Serienfertigung. Der erste Eicher Ladewagen Typ 7051 wird gebaut als Ersatz und Weiterentwicklung für den Rekordlader.

1966 Mit dem „Unisuper“ wird eine überarbeitete Geräteträgerreihe in drei Leistungsversionen mit 25 PS, 30 PS und 40 PS angeboten. Hauptänderung ist der jetzt im Doppelholmrahmen integrierte Mittelhubzylinder zum Geräteaushub.

1968 Die neue Schlepperserie „3000“ wird vorgestellt und der erste Schlepper mit

Sechszylinder Eicher - Motor kommt. Es ist der „Wotan I“ / 80 PS. Im Werk II entwickelt man das Eicher - Hoffahrzeug „Eichus“, ein kleiner und wendiger, sowie

vielseitig einsetzbarer Transporter und Stapler, der durch ein System von Wechselgeräten auch für eine Vielzahl anderer Arbeiten benutzbar ist, auch gewerblich.

Später wurde der Eichus für BKS und Yale gefertigt und unter deren Namen verkauft.

Am 1. Januar übernimmt Eicher von der BMW - Tochter Hans Glas GmbH,

Dingolfing, die Drillmaschinen - Fertigung „Isaria“ mit der Fabrik in Pilsting, einschließlich der dort beschäftigten 200 Mitarbeiter. Für den Vertrieb und Ersatzteildienst gründet man das Eicher Tochterunternehmen „Isaria -

Landmaschinen-Vertriebs GmbH“ mit Sitz im Werk II in Dingolfing.

1969 Einführung einer verbesserten und weiterentwickelten Sämaschinen - Baureihe im neuen Design der Serie 6000 mit kombinierten Nocken - Feinsärädern aus Kunststoff Polyamid und einem 72 stufigen Getriebe, womit unzählige und beste Einstellmöglichkeiten erreicht werden konnten. Etwas später kommt eine weitere

Neuheit auf den Markt, nämlich die einzige von der biologischen Bundes-anstalt

anerkannte Kasten - Beiz - Drillmaschine Isaria 6000 SB. Bis Anfang der 80iger

Jahre erreichte Eicher mit den Isaria - Drillmaschinen einen beachtlichen und einmaligen Marktanteil von etwa 25%, d.h. jede 4. in Deutschland verkaufte Drillmaschine war das Fabrikat Isaria von Eicher.

1970 Einstieg von Massey Ferguson bei Eicher. Gleichzeitige Umwandlung der bisherigen oHG in eine GmbH.

1971 Das Werk II in Dingolfing wird an BMW verkauft und Baubeginn der neuen Fabrik in Landau an der Isar.

1972 Josef und Albert Eicher scheiden aus der Geschäftsleitung aus und werden Mitglieder im Aufsichtsrat.

1973 Produktionsbeginn im neuen Landauer Werk

1977 Die neue Sechszylinder Schlepperreihe 3021/22 / 105 PS und 3024 /133 PS Turbo wird eingeführt. Grundlegende Änderung ist die integrierte Kabine mit ebenen

Fußboden und Seitenschaltung.

1980 Massey Ferguson will Eicher auflösen. Eicher Indien steigt ein und übernimmt Anteile, um den Erhalt zu sichern.

1984 Trotz intensivster Bemühungen meldet die Eicher Traktoren- und Landmaschinenwerk GmbH am 25. Mai Konkurs an.

1985 Neugründung der Eicher GmbH durch eine Auffanggesellschaft, bestehend aus ca. 90 Eicherhändlern und einer schweizerischen Finanzgruppe.

1987 Die Isaria Drillmaschinenproduktion wird an Firma Becker, Gieselwerder verkauft.

1988 Der Hamburger Reeder Ulrich Harms übernimmt die Eicher GmbH mit dem Ziel einer grundlegenden Sanierung.

1989 Vorstellung eines Eicher 3108 mit Elsbett - Rapsöl - Motor der mit kaltgepreßtem Pflanzenöl betrieben wurde. Eine absolute Weltneuheit auf dem Traktorensektor.

Hauptkomponente ist ein umgebauter 3-Zyl. Eichermotor mit beachtlichen 108 PS

bei 2300 U/min und 3,895 Liter Hubraum.

1991 Die Standardschlepperproduktion in Landau wird eingestellt. Die Motoren- und

Schmalspurschlepper Fertigung verlagert man zum Dieselmotorenwerk Cunewalde

in Weigsdorf-Köblitz bei Bautzen/Sachsen. Kontakt zu Same/Italien wird hergestellt.

Es kommt zu einer Zusammenarbeit in der Form, dass die Ausführung

„Hürlimann“ in Eicherfarben unter der Typenbezeichnung 2070, 2080, 2090,

2100 als Eichermodelle vertrieben werden. Die Same Niederlassung Deutschland

moniert daraufhin und verhindert nach ca. 35 verkauften Einheiten eine weitere

Belieferung seitens der Fabrik in Italien. Die Geschäftsbeziehungen werden abgebrochen und es wird für den Bereich der Standardtraktoren eine von beiden Seiten gut befundene Vertriebspartnerschaft mit dem finnischer Traktorenhersteller Valmet eingegangen.

1992 Verkauf zahlreicher Fertigungseinrichtungen in Landau. Am 06. März Insolvenz der Eicher GmbH, für alle eigentlich unverständlich, zumal sich mit Valmet eine durchaus Erfolg versprechende Zusammenarbeit anbahnte. Gründung einer neuen Eicher Landmaschinen - Vertriebs GmbH mit zehn Gesellschafter und Sitz im

Landauer Werk. Geschäftsführer wird Herr Peter Hering. Eicher Schmalspur- schlepper werden weiterhin gebaut bei der später umfirmierten Motoren und Fahrzeugtechnik (MFT) GmbH in Weigsdorf-Köblitz / Sachsen.

1995 Zur Jahreswende 94/95 Umzug und Verlagerung des kompl. Ersatzteillagers nach Ganacker, Raiffeisenstrasse 5, einschließlich aller Büroeinrichtungen und sämtlicher Konstruktionsunterlagen und sonstiger Arbeitsmittel. Geschäftsführer bleibt Herr Peter Hering. Die Leitung des Ersatzteillagers obliegt Herrn Helmut Weislmeier.

2001 Produktion der Schmalspurschlepper und der Eicher - Motoren bei MFT wird eingestellt.

Der französische John Deere Händler Dromson bietet mit von Eicher genehmigter

Markenlizenz blau lackierte Schmalspurtraktoren als Eicher an, die mit John Deere Motoren und Carraro Getrieben ausgerüstet sind. Es wird nur eine sehr geringe Stückzahl verkauft.

2006 Insolvenz der französischen Firma Dromson

2007 Zum 01. Januar übernimmt der bisherige Mitgesellschafter, Herr Christoph

Schmid, Kressbronn am Bodensee die gesamte Firma und wird neuer Geschäftsführer der

 

Eicher Landmaschinen Vertriebs GmbH

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